Nationalpark Hohe Tauern – die Kraft der Natur spüren.

Wandern auf blühenden Almen, den Steinböcken beim Klettern zusehen, frische Waldluft schnuppern, die unbändige Kraft des Wasser spüren und den Anblick des Großglockners, all das und vieles mehr kann man im Nationalpark Hohe Tauern erleben.

Familien können sich auf vielfältige, naturnahe und für alle Altersgruppen geeignete Ausflugsziele sowie Wanderungen freuen. Die Wege sind gut ausgeschildert und interessante Hotspots sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln ohne viel Aufwand erreichbar. Ein tolles Highlight im Nationalpark ist es, sich mit einem zertifizierten Nationalpark Ranger auf den Weg zu begeben. Hier kann man entweder buchbare Touren nutzen oder sich ganz individuell einen Ranger, im Rahmen dem Rent-a-Ranger Programms für individuelle Erlebnisse, mieten.

„Die Ranger geben Einblicke in ihren Arbeitsalltag und lassen einem an ihrem enormen Wissen um Klima, Natur und die örtlichen Gegebenheiten auf ihren Touren teilhaben.“

Natur als Kraftquelle

Wer sich im Nationalpark Hohe Tauern auf die Natur einlässt, der bekommt unvergessliche und kraftvolle Momente geschenkt. Wir haben die drei Bundesländer, auf deren Gebiet sich der Nationalpark Hohe Tauern erstreckt, besucht und für Euch erkundet. Die Natur in all ihren Facetten erblickt und ihre Schönheit bewundert. Neben atemberaubenden und stillen Momenten, wurden wir durch einige Aha-Erlebnisse überrascht.

50


Jahre Nationalparks Österreich

Seit 50 Jahren gibt es die Nationalparks in Österreich bereits. Mit der Unterzeichnung der Heiligenbluter Vereinbarung, im Jahre 1971, legte man den Grundstein für den Nationalpark Hohe Tauern.

300


3.000 Gipfel

Im Nationalpark Hohe Tauern thront der höchste Berg Österreichs, den Glockner (3.251 m). Zusätzlich können weitere 300 Berge mit über 3.000 Meter Gipfeln bewundert oder erklommen werden.

35%


der Fläche

belegen Bergmähder und Almweiden. Sind ein wichtiger Bestandteil der Kulturlandschaft und tragen zur Artenvielfalt bei. Ihnen gilt besonderes Augenmerk, da sie außerhalb des Nationalparks immer mehr verdrängt werden. Der Nationalpark Hohe Tauern selbst umfasst ein Gebiet von 1.865 km2 Fläche, verteilt auf 3 Bundesländer (Osttirol, Kärnten und Salzburg)

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der heimischen Pflanzen- und Tierwelt

leben im Nationalpark Hohe Tauern. Das sind in Zahlen 15.000 Tierarten und 3.500 Pflanzenarten. Der Schutz bedrohter und seltener Flora und Fauna, ebenso die Wiederansiedlung nahezu ausgestorbener Tierartarten (Steinböcke und Bartgeier) sind wichtige Kernthemen. die des Steinbocks und des Bartgeiers.

Die Heiligenbluter Vereinbarung

Mit einer Unterschrift auf dem Dorfplatz in Heiligenblut, setzten die Landeshauptleute im Jahre 1971 einen Grundstein für den Nationalpark Hohe Tauern. Die Verbauung durch Wasserkraftwerke in der Gegend sollte verhindert werden, gleichzeitig die Natur in ihrer Vielfalt erhalten bleiben.

Foto: Tiroler Landesarchiv

Der Nationalparkidee standen zu Beginn viele kritisch gegenüber. Dies ist größtenteils überwunden und die Idee des Nationalparks, sowie die Kooperation mit Grundeigentümern und Jagdpächtern hat sich über die Jahre bewährt, berichtet uns auch Nationalparkdirektor in Kärnten Hr. Mag. Peter Rupitsch. Spannnungsfelder lassen sich nicht immer vermeiden. Einige Gebiete des Nationalparks waren schon vor Gründung stark touristisch erschlossen, wie z.B. die Großglockner Hochalpenstraße. Im Park wird mit bewußter Besucherstromlenkung einem weiteren Eindringen in die Schutzzonen durch den Menschen Einhalt geboten.

Heute bietet der flächenmäßig größte Nationalpark in Österreich tolle Ausflüge und Erlebnisse für die ganze Familie. Wir haben familientaugliche Erlebnisse für euch getestet.

26


Nationalparkzentren

Ausstellungen und Informationen über die Nationalparkgemeinden.

4


Bildungszentren

Wissensvermittlung in Workshops, Camps und Projekten auch für Kinder und Jugendliche.

21


Themenwege

und 62 Lerhpfade warten auf euren Besuch. Insgesamt stehen 4.308 km Wanderwege zur Verfügung.

Kärnten – Heiligenblut mit Kindern erkunden

Das Haus der Steinböcke und Natura Mystica

Das Haus der Steinböcke widmet sich mit einer Ausstellung der historischen Aufarbeitung des Nationalparks und seinen alpinen Bewohnern. Fungiert auch als Tourismusinformation, Shop und im Café wird für das leibliche Wohl gesorgt. Augenmerk gilt hier auch der Wiederansiedlung der Steinböcke in Österreich. Diese galten bereits als ausgerottet.

Die Ausstellung ist kinderwagentauglich und durch eine gut umgesetzte Museumspädagogik auch für kleine Kinder bestens geeignet. Neben Anschauungsobjekten bietet die Ausstellung auch interaktive Elemente, versteckte Wege und greifbare Ausstellungsobjekte. Ganz interessant ist der „Gegenblick“: Hier kann man direkt auf die Heiligenbluter Kirche und den Großglockner blicken.

Der Besuch des Museums lässt sich gut mit einer kleinen Familienwanderung im Ortsteil Winkl in Heiligenblut kombinieren. Man taucht entlang des Flusses auf dem „Natura Mystica Wanderweg“ in die faszinierende Natur ein und wird am Aussichtspunkt mit einem spektakulären Blick auf den Gößnitzfall belohnt. Naturbrise inklusive.

Groß Glockner Hochalpenstraße – Kaiser-Franz-Josefs-Höhe

Foto: NPHT Markus Lackner

Die Großglockner Hochalpenstraße verbindet das Bundesland Kärnten mit Salzburg und ist eine Erlebnisstraße. Auf ihren 36 Kehren kann man Aussichtspunkte, Gasthöfe, Museen besichtigen und besuchen. Im Vordergrund steht die erlebnisreiche Fahrt. Mit Sicherheit ist die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe ein interessanter und wichtiger Zwischenstopp. Vor Ort auf 2.369 m Höhe kann man mit der Gletscherbahn fahren, das Museum besuchen und in der Wilhelm-Swarovski-Beobachtungswarte nach alpinen Bewohnern Ausschau halten. Doch das spektakulärste ist sicherlich der Blick auf den Großglockner und den Gletscher die Pasterze.
Die Nationalpark Ranger berichteten vor Ort über menschliche Eingriffe, die Auswirkungen des Klimawandels und die Zukunft der Pasterze. Letztere wird wahrscheinlich irgendwann nur noch Toteis sein.

Übernachtungstipp – Heiligenblut – Nationalparklodge

Direkt gegenüber der Heiligenbluter Kirche und einige Gehminuten vom Haus der Steinböcke entfernt liegt die Nationalpark Lodge Großglockner. Im Frühstücksraum hat man eine wunderschöne Aussicht auf die Kirche (1271 erstmals urkundlich erwähnt) und die umliegende Berglandschaft.

Salzburg – Pinzgau

Es duftet in Hollersbach! – Kräutergarten und Bachlehrweg

Der Duft von Kräutern und blühenden Pflanzen begleitete uns in Hollersbach sowohl im Kräutergarten als auch bei der Wanderung entlang des Bachlehrwegs. Schon alleine des Geruchs wegen, lohnt sich der Besuch des Kräutergartens. Dieser ist für jeden frei zugänglich und liegt zentral und direkt hinter dem Klausnerhaus.

Für Kinder gibt es einen Spielplatz und ein aus Hainbuchen begehbares Labyrinth. Um die vielen Kräuter kümmert sich ein Verein. Im Naschgarten können interessierte von den Pflanzen kosten. Kleine Kinder sollten in Begleitung den Garten besuchen, weil einige Kräuter nicht zum Essen geeignet sind. 

Von Hollersbach aus bietet sich eine einfache aber sehr abwechslungsreiche Wanderung ab dem Kraftwerk Hollersbach an. Entlang des Baches wandert man auf dem Themenweg zur Senninger Alm. Wunderschön ist auch hier die vielfältig Vegetation und die erhaltene Almenlandschaft. 

Übernachtungstipp – Hollersbach – Erholungshotel Kaltenhauser

Sehr ruhig und zentral gelegen und nur eine Gehminute weg vom / zum Klausnerhaus, dem Kräutergarten sowie dem Hollersbacher Badesee. Hinzu kommen ein hoteleigner Swimmingpool, eine Sauna und buchbare Wohlfühlpakete. 

Osttirol – St. Jakob im Defreggental

Lebenselexier Wasser

Um Wasser dreht sich alles bei der Wanderung in St. Jakob. Der Nationalpark Hohe Tauern hat hier das Haus des Wassers errichtet, welches für Seminare, Schulprojekte und Vermittlung rund um das Thema genutzt wird. Eingebunden in die Vermittlung rund um Umwelt- und Klimaschutz ist auch die Wasserschule. Hier kommen Nationalpark Ranger direkt in die Schule vor Ort oder vermitteln ihr Wissen für Schulklassen im Nationalpark.

Unweit des Haus des Wassers befindet sich der Wassererlebnisweg. Mit zahlreichen Stationen und einem Wasserfall als Hingucker. Entlang der Schwarzach und des Stallerbaches wandert man ganz eben. Einzig der Weg hoch zum Aussichtspunkt ist anspruchsvoll.

Kinder können an der Stadtner Mühle im Wasser spielen und selbst testen wie das mit den Mühlrädern funktioniert.

Ein weiterer Tipp ist der Oberhauser Zirbenwald. Vom 20 m hohen Wildtierbeobachtungsturm könnt ihr das Areal überblicken und nach Wildtieren Ausschau halten. Eine Wanderung mit Kindern durch den größten zusammenhängenden Zirbenwald der Ostalpen ist z.b. auf dem Natur- und Kulturweg sehr interessant.

Fotos: (vlnr)NPHT Ramona Waldner79 und NPHT martinlugger

Übernachtungstipp – St. Jakob – Zollwirt

Der Zollwirt liegt unweit des Einstiegs zum Wassererlebnisweg und 10 Gehminuten vom xxx Wasserfall entfernt. Im Garten findet man einen großen Spielbereich für Kinder. Hier wird man mit internationaler Küche und Oststiroler Spezialitäten verwöhnt.

Der Besuch des größten Nationalparks Österreichs ist ein einmaliges Erlebnis. Hier kann man noch wilde Natur erleben und spüren.